Montag, November 07, 2005

Sex sells




Die neue Burgerwerbung in „Amiland“, Sie sieht folgendermaßen aus:
Eine fast splitternackte – dass heißt mit einer Art Bikini bekleidete – Paris Hilton räkelt sich mitsamt Schwamm und unglaublich viel Weißen Schaum auf einem Auto. Sie putzt und putzt, so lasziv, dass das eigentliche Werbeobjekt – der Burger – vollkommen in den Hintergrund tritt.
Doch verkauft sich der Burger nun besser oder nicht? Diese Frage ist doch eher zweitrangig, denn jeder kennt diese Werbung. Aus einem ganz bestimmten Grund: Sex sells!

Unsere Gesellschaft ist geradezu „oversexed“.
Ob in Werbungen, als Dessousplakate, in Musikvideos oder diversen Zeitschriften. Überall wird man mit Sex geradezu bombardiert.
Natürlich verfehlt diese Art der Werbung niemals ihr Ziel, denn jeder kann sich seltsamerweise genau an diese Werbungen erinnern.
Ich bin der Meinung, dass diese Reaktion wohl zurück zu führen ist, auf unsere primitivsten Instinkte. Wir verbinden Sex mit Wohlbefinden, denn vor Urzeiten wurde die Fortpflanzung ausschließlich dazu genutzt um für Nachkommen zu sorgen. Sex verbinden wir also mit der Beständigkeit unserer Art. Somit ist Sex etwas Gutes und warum sollten wir uns nicht an etwas Gutes erinnern können?

Doch leider geht es nicht um das Wohlbefinden, dass eine solche Werbung bei uns auslöst.
Es geht vielmehr darum, dass dieses übertriebene nutzen unserer Triebe nicht zu einer gewissen Frustration und Langeweile führt.

Wir bekommen täglich vor Augen geführt wie wunderschöne – 90, 60, 90 – Frauen sich mit ihren makellosen Körpern vor uns umher räkeln. Da entsteht schon mal die allererste Frustration bei den meisten Frauen. Denn wir werden konfrontiert damit, dass wir eben nicht so perfekt aussehen, folglich eigene Unzufriedenheit.
Bekanntlich schlägt sich Unzufriedenheit auch auf das sexuelle Gemüt aus. Denn wenn Frau sich nicht wohl fühlt, dann hat sie auch keine allzu große Lust sich ihres Körpers und ihre sexuellen Ausstrahlung klar zu werden.

Langweile ist vielleicht auch eine Art Folge. Es ist langweilig sich ständig mit sexuellen Dingen zu umgeben. Denn erstens haben wir auch andere Werte in unserem Leben zu schätzen, die hiermit in den totalen Hintergrund gestellt werden. Obwohl ein gemütlicher Abend zu zweit - ohne Sex – auch sehr befriedigend seien kann. Zweitens würden wir uns auch gerne mal unseres eigenen Verstandes bedienen. Was im Klartext heißt, wir können uns nicht mal mehr unsere eigenen Fantasien zusammen malen, denn alles Mögliche, exotische ist ja nun mal schon auf irgendeiner Werbetafel oder ähnlichem erschienen.

Wir sollten aufhören mit dem massenhaft publizierten Sex. Denn wir
Besitzen es schließlich in uns zu wissen welche Fantasien wir miteinander teilen wollen. Wir wissen sogar besser, dass sexuelle Ausstrahlung nicht an einem skelletiertem Körper hängt. Eher an den wollüstigen Rundungen einer weiblichen Frau.
Es ist nicht nötig uns alles aufzuzeigen, es ist viel schöner, wenn sich zwei Menschen in ihrer Zweisamkeit selbst erkunden.

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