Mittwoch, Mai 31, 2006

MPI - Max-Plack-Institut -hier stimmt die Chemie-




Montag:

Ein eindrucksvoller, riesiger, gläserner Palast erwartete mich heute um 9.30 Uhr. Das Max- Planck-Institut für Metallforschung. Nachdem ich dir Drehtür überwunden hatte wurde ich von dem praktikumsbeauftragten Doktoranten, Hr. Schacherl, empfangen. Im Besprechungsraum wurde ich meinem Praktikumskollegen Tobias vorgestellt.
Tobias und Ich interessieren uns für einen Beruf im Fachbereich Chemie!
Da Hr. Schacherl nicht wusste welchen Interessensbereich wir genau erstreben würden, hatte er vor uns die ersten zwei Tage mal in die Werkstoffwissenschaften schnuppern zu lassen.
Er hielt noch einen allgemeinen Vortag über das MPI und machte uns dann klar, dass wir wohl nicht die Gelegenheit bekommen würden uns praktisch in der Chemie auszuleben, da diese gerade im Umbau stecken würde.
Um 13.oo Uhr hatten wir dann die Gelegenheit bei dem Praktikum der Studenten der Werkstoffwissenschaften mitzuarbeiten. Thema der Arbeit war: „Gefügeumwandlung in Fe- C- Legierungen“. Das Praktikum begann mit einem Kolloquium und danach gingen wir endlich ins Labor. Eisen- Kohlenstofflegierungen wurden von 100 C° auf unterschiedliche Weisen abgekühlt, dabei kam es zu Phasenumwandlungen und somit zu unterschiedlichen Verzerrungen in der Eisenstruktur. Wir wollten die Oberfläche der Struktur genauer beobachten, also schliffen wir!
Tobias bekam einen Lachanfall, als sich Frau m. fast die ganze Fingerkuppe abgeschnitten hätte. (Gefährlich dieses MPI)
Die geschliffenen Oberflächen wurden angeätzt und dann unterm Mikroskop untersucht.
Mit den Doktoren machte dieses ganze sachliche Zeug einen riesen Spaß und Tobias und Ich amüsierten uns, als Praktikanten richtig gut.
Es war schon halb sechs, aber Tobi und Ich wollten unbedingt noch bei der Druckmessung nach Vieckert dabei sein. Hier erklärte uns Arno (einer der Doktoranten) dass man auch mit 29 noch nach seinem Ausweis gefragt werden kann.
Gegen Viertel nach sechs machten wir uns dann müde, aber irgendwie doch stolz hier gewesen zu sein auf den Heimweg.

Dienstag:

Auf dem Weg zum MPI das erste Problem: Öffentliche Verkehrsmittel!
Ich befand mich plötzlich mitten in der Vaihinger Innenstadt, aber eben nicht am MPI!
Nachdem ich irgendwann gestresst und in letzter Minute am MPI ankam, ging es auch schon gleich los mit dem Verzunderungsversuch. Der Versuch an sich, war dermaßen unspektakulär, dass man ihn schon als langweilig beschreiben konnte. Die Werkstoffwissenschaftsstudenten krallten sich an einen Ofen und lasen alle Minute mal einen Wert ab und das 3 Stunden lang *gähn*.
Aber lustig war’s:
Wir schwäbelten alle so vor uns hin. Ich zerstörte dann kurz mal, fast den ganzen Versuchsaufbau und brachte unsren schwäbischen Doktoranten ganz schön ins Schwitzen mit dieser Einlage. Die Studenten einigten sich daraufhin darauf, dass sie keine Fehlerberechnung machen brauchen würden, sie würden als Fehlerquelle einfach Praktikanten einschreiben.
Und die Kaffeepause wurde auch nichts, weil unsere tollen Studenten den Warteraum mit Kaffee fluteten, nachdem sie die Kaffeemaschine zum überlaufen bewegten.
Tobi und mir, war das dann doch zuviel Chaos und wir verzogen uns in sicheres Terrain: dAs Chemielabor. Doch auch der Weg hierher, war nicht so einfach zu erklimmen. Denn mich legte es schier auf alle Viere, nachdem ich das frischgewienerte Bödchen unter mir nicht ganz wahrnahm. Wir dackelten lachend dem Chemieprof. Hinterher, der uns dann auch anschaulich eine Führung durch das noch vorhandene Labor zeigte. Um 15. oo Uhr hatten wir die Möglichkeit nach Hause zu reisen. Selbst Frau M. bekam es mit mehr oder weniger großen Schwierigkeiten hin den weg zu finden.

Mittwoch:

Auch heute war die Hinfahrt eine große Herausforderung für Frau M.
(die inzwischen das öffentliche Verkehrsnetz und die VVs hasst!)
Der S- Bahn Fahrer beschloss spontan zu Auslastung der S-Bahn- Linie drei Stationen auszulassen und schon am Hauptbahnhof zu halten! à Freude bei Frau M.
Diese hatte den Fahrplan bei der VVs ausgedruckt und musste nun die Bahn wechseln woraufhin das ganze errechnete Zeitsysteme der Verbindungen einkrachte!
Mit einer Viertelstündigen Verspätung kam Frau M. endlich am MPI an. Die Praktikanten bekamen heute die Aufgabe mit Hilfe von Röntgenstrahlen eine Atomstruktur zu bestimmen. Das hörte sich einfacher an, als es dann schlussendlich war! Doch bei der Arbeit im Labor, der Vorbereitung der Proben für die Maschine ging Frau M. in ihrer Arbeit auf. Sie fühlte sich bestätigt in der Wahl des CTA- Berufes und war aufgeweckt und quirlig immer darum bestrebt die Stimmung auf dem Maximum zu halten.
Es war urkomisch heute. Wir hatten sogar die Ehre an der geheiligten Kaffeepause der Doktoranten teilzunehmen, wo man uns in die hohe Kunst des Kaffeetratsch einführte.
Tobi und ich verbrachten den ganzen Tag an der uns gestellten Aufgabe und waren zum Überraschen aller unglaublich schnell fertig. Ein gutes Team eben!^^
Um 15.oo Uhr hatten wir noch ein kurzes Gespräch mit einem weiteren Prof. der Chemie, dann ging es auch wieder nach Hause.
Es hörte sich heute zwar alles sehr lustig an, was es ja auch war. Aber die physische Anstrengung und die Geistige sind nicht außer Acht zu lassen (à nur als Rechtfertigung, für die die Denken, wir würden zu wenig forschen^^)


Donnerstag:

Heute hechtete ich zum Bus, doch war überpünktlich am MPI, sozusagen zu pünktlich. Genau eine halbe Stunde zu früh. Das war aber nicht weiter schlimm, da uns Rico auch relativ früh abholte. Wir hatten heute sehr viel mit Berechnungen am Computer zu tun, hatten aber einen unglaublich belustigenden Tag. In der Kaffeepause beschlossen wir, dass Frau m. wohl doch kreativ sein müsste, nebenbei war Markus der Meinung sie sei schon eine ganz freche Göre!
(Apropos Markus, er hat seit Mo. , dank mir, den Ruf , las knuffiger Markus!)
Rico und Tobi hatten mit “sexueller Belästigung“ am Arbeitsplatz ihren Spaß und ich fand des Gag des am Türknauf abrutschenden Ricos unglaublich komisch.
In der Mittagspause gab es dann einen kleinen Plausch in der Küche, wobei sich heraus stellte, dass Rico bevorzugt rosa Hemden trägt, Tupper Party’s schmeist und gerne Gläser bläst.
Gegen Nachmittag sprang ein aufgeregter Wolfgang durch den Flur, der in seiner Kurve einen Knick fand und das unglaublich, ich zitiere „geil“ fand. Cyber Sex für Wissenschaftler eben.
Am Abend als alle Arbeit getan war, befanden wir uns dabei, Gläser zu verflüssigen. Hierbei entwickelten wir eine kleine Flaschenpost. (Herr P. Wird sich freuen)
Gegen 18.oo Uhr fuhren wir dann Heim, wobei wir nun ein wenig traurig das MPI verließen.
Denn morgen würde der letzte Praktikumstag anstehen und wir würden, all unsere netten Bekanntschaften und neuen lieben Menschen wohl hinter uns lassen müssen *wein*

Samstag, Mai 27, 2006

Zuversicht




„Wo Hoffnung und die Sehnsucht winken,die aus dem Kelch des Lebens trinken,den Worten ihren Sinn verleihen,kann Zuversicht im Licht gedeihen.“ Ingrid Riedl


Zuversicht; mit einem guten Gefühl, glücklich und voller Hoffnung in die Zukunft schauen.
Wenn einen das Schicksaal beutelt und man vom rechten Weg abkommt, wenn man nicht mehr weiß wohin. Doch plötzlich geht alles seine Bahnen und der rechte Weg scheint langsam wieder sichtbar zu werden. Genau dann fällt es einem am schwersten nach all dem Geschehen Zuversicht zu zeigen.
Man lernt die Vorsicht und erkennt das mulmige Gefühl, dass all das Glück doch nicht standhaft bleiben kann?
Woher also die Hoffnung nehmen, das nun alles Leid vorbei und das Glück gekommen ist?
Zuversicht und das Vertrauen wieder aufzubauen wird kein 3 teiliges Drama werden. Es wird über viele Akte gehen!
Man wird sich anfangen müssen zu vertrauen.
Man wird beginnen müssen, die Ängste abzulegen.
Man wird all sein Gefühl und all seine Bemühungen heraufbeschwören.
Und wenn alles gut geht, dann wächst aus der momentanen Angst doch noch Zuversicht.
Zuversicht das Alles Gut werden möge. Vertrauen in die Zukunft.
Das Schicksaal hinnehmen und dankbar sein für das Glück das man sein Eigen nennen kann.
Es wird Zeit brauchen, die Zuversicht zu finden, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Filmkritik- The Da Vinci Code/Sakrileg



Sakrileg ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Dan Brown. Es geht um einen ermordet im Louvre aufgefundenen Museumsdirektor, der mit Hilfe der großen Gemälde von Da Vinci Informationen an seine Enkelin weitergeben möchte. Die Enkelin bekommt Hilfe von einem angesehenen Symbolforscher, der bedauerlicherweise jedoch auf der Liste der Tatverdächtigen ganz oben steht. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt, da die Polizei die beiden Unschuldigen nun vom Interpool verfolgen lässt.
Die verschlüsselten Informationen, die der Großvater überbringen wollte, sollen die Glaubenswelt auf den Kopf stellen und so beginnt eine Hetzjagd um das „Wahre Wissen um Jesu Christi“.

Der Film hält sich zwar sehr an die Vorgaben im Buch, musste jedoch wegen der enormen Länge Abstriche Vornehmen. An vielen Stellen im Film werden erklärte Theorien nicht nachvollziehbar dargestellt und auch die unglaubliche Spannung die das Buch vorgibt bleibt im Film mehr oder weniger ganz auf der Strecke. Kleine Details sind teilweise sogar ganz verändert worden, was aber nur den aufmerksamen Bücherlesern auffallen wird.
Neben der Überlänge und der ,zäh wie Gummi, auseinander gezogenen Handlung stehen auch die Schauspieler nicht wirklich im Schein ihre Tuns da. Audrey Toutou und Tom Hanks stellen völlig andere Charaktere, als durch das Buch erwartet.

Das Buch wurde in 44 Sprachen übersetzt und erweckte das Interesse der Menschen an der Geschichte um Jesu Christi neu. Der Film hingegen wurde in jedem Internetportal, auf jeder Fernsehstation und auf allen Plakaten gepriesen, es wurde einen Heiden Lärm um Nichts gemacht.
Für alle, die das Buch nicht gelesen haben ist der Film nur schwer verständlich und für Leser die vorrausichtliche größte Enttäuschung des Kinojahres 2006!

Sonntag, Mai 07, 2006

Der Taxifahrer

Ich lief durch die Unterführung, las ich plötzlich hinter mir dieses seltsame Geräusch vernahm. Mir war, als würde jemand hinter mir laufen. Ich wollte mich nicht umdrehen, da in mir die Angst aufstieg, während ich hörte wie die Schritte immer näher kamen. Die Schritte wurden immer lauter und um mich herum, war alles dunkel und kalt. Die Unterführung war wie ein Tunnel mit einem einzigen Weg hindurch. Wohin hätte ich fliehen sollen? Die kalte zirkulierende Luft schnitt sich in meine Kehle, während ich mich auf die Schritte hinter mir konzentrierte.

Plötzlich wurden die Schritte dunkler, lauter und... und schneller! Was auch immer da hinter mir vor sich ging, es bewegte sich nun rennend auf mich zu. Jetzt bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun. Wer um alles in der Welt geht um diese Stunde, mitten in der Nacht, noch durch dieses Unterführung? Und warum fängt dieser Mensch an zu rennen , sobald er mich erkennt?

Der Abstand der Person hinter mir und mir selbst begann sich stetig aufzulösen. Es war als ob er mit jedem Schritt eine größere Distanz überwunden hätte und als ob jeder Schritt von der Person größer werden würde, nur um mir schneller näher zu kommen.

Nun fing auch ich an meine Schritte größer und in schnelleren Abständen zu setzten. Ich wollte nicht das dieser Mensch mich einholte. Ich sah schon das Ende der Unterführung das einfallende Licht der oben folgenden Straße. Dort oben waren sicher Menschen, ich erwägte dort oben Sicherheit vor meinem Verfolger.

Plötzlich ein ohrenbetäubender Knall! Es war wie ein Pistolenschuss, der sich durch mein Mark und Bein setzte. Es war wie ein elektrischer Stromschlag der meinen ganzen Köper zum Stillstand brachte.

Ich konnte nicht mehr gehen, mitten in der Bewegung war ich stehen geblieben, ohne zu wissen warum. Ich wollte rennen, wollte weg von diesem unheimlichen Ort, doch ich konnte mich nicht rühren! Langsam wurden meine Ohren wieder klar. Doch was war das? Ich vernahm nichts mehr?

Alles war plötzlich totenstill? Kein Geräusch der überliegenden Straße, kein Getummel der Leute am Ende der Unterführung und nicht einmal …ja, keine Schritte mehr hinter mir?

Was war geschehen? Erst diese Schritte, die mich zu verfolgen schienen, dann ein Schuss und alles ruhig?

Mein Körper begann zu verstehen und es wurde kalt? Ich verspürte wie mein Atem eisig kalt aus meinen Lippen entwich. Meine Angst nagelete mich an den Boden, doch meine Neugier konnte meinen Schock besiegen und ich drehte meinen Kopf langsam hinter mich. Es war wie in Trance, wie in Zeitlupe, als sich meine Augen nach dem hinter mir liegenden Ort umwanden.

Dunkelheit und ein fahles einleuchtendes Licht des Anfangs der Unterführung.

Doch wo war alles, was war geschehen? Ich sah …. Nichts?

Nichts, kein Mensch , niemand, nicht einmal ein Tier oder eine im Wind herumwedelte Tüte? Gar nichts? Die Unterführung war leer, einfach leer?

Ich hörte meinen Atem durch die Unterführung hallen, als ich voller Panik auf die Straße flüchtete. Meine Füße schienen zu schweben, als ich die Treppen der Unterführung hinauf stieß.

Die Straße, Laternen , Autos, Menschen. Alles war wie wenn nichts geschehen wäre. Es waren Partywütige Teenager unterwegs, Päarchen küssten sich im Mondschein, Autos veranstalteten Rennspielchen und ich stand mitten über der Unterführung und Verstand nichts mehr! Was war geschehen, wo waren die seltsamen Schritte hinter mir hergekommen und vor allem wo waren sie geblieben?

Ich wusste nicht was passiert war, doch es war mir unwichtig. Das einzige was ich nun wollte war mich aufzulösen in der Masse der Menschen hier in der Innenstadt, weg von meinem Verfolger. Weg aus diesem Alptraum. Ich stieg in das nächste Taxi, dass vorbei fuhr und ließ mich zu der von mir geheißenen Straße fahren. Doch in all meiner Aufregung bemerkte ich das helmische Lächeln und das Funkeln der Augen des Taxifahrers vor mich nicht!....

Samstag, Mai 06, 2006

Unser Pragerfrühling




Seit 12 Jahren lassen wir die Lehrer nun auf unserer Nase herumtanzen und erlauben es ihnen uns mit ihrem sinnlosem Frage- Antwort- Spiel zu ärgern.
Doch jetzt ist die Zeit gekommen zurückzuschlagen, denn jetzt kommt unsere Studienfahrt!

Es sollte eine ruhige, besinnliche und kulturelle Reise nach Prag werden, wäre da nicht die 12/1 gewesen.

Montagmorgen 7.oo Uhr sollte es zügig losgehen. Nachdem das Kofferproblem gelöst war und alle Mitschüler auf ihre Plätze verfrachtet wurden, konnte es endlich losgehen. Eine Busfahrt, die ist lustig eine Busfahrt, die ist schön! Nach diesem Moto wurden lautstark von einigen Mitschülern alte Wolle Hits angestimmt und der Asphalt wurde von unserem Busfahrer Milan zum kochen gebracht. Nach etlichen Rastpausen, unter anderem an ländlich idyllischen Hotels und dem ein oder anderem Schlecker und nach einem guten Rutsch über die Grenze kamen wir um 16.oo Uhr in Prag, genauer in der Luxusgegend Opatov, am Hotel Opatov an. Die Schüler staunten nicht schlecht, als sie die unglaublich luxuriöse Hotelanlage sahen. Wenn man mal von den Begrüßungsspinnen in der Lobby absieht! Nachdem wir im Bus noch ein paar illegale Geldumtauschgeschäfte getätigt hatten, wurden wir in ein Zimmerbelegchaos gestürzt. Keiner wusste so recht wie die Zimmer aufgeteilt waren, niemand wusste wohin mit den Koffern und unsere Frau Schöllhammer war auch nicht aufzufinden. Doch wir wären nicht die 12/1 wenn wir uns nicht zu helfen gewusst hätten. Nach geschlagenen 30 min. hatten wir die Ehre unsere Zimmer in Beschlag zu nehmen. Doch bevor wir nach dem erste bestaunen der Zimmer, die ersten Selbstmord versuche tätigen konnten mussten wir noch schnell eine Inventarliste ausfüllen, dass wir ja nichts von der exquisiten Einrichtung mitnehmen konnten.
Der Tag war bis hier her schon aufregend genug, doch da sollte noch einiges auf uns zu kommen: Erst einmal gab es da dieses einkaufen in komisches tschechisches Markt. Wo jedoch Positiverweise ein Wodka umgerechnet sechs Euro kostete.
Um halb sieben ging es dann unter Anleitung der Klassenlehrerin in die Prager Innenstadt. „ Prìsti Stánice Prag!“ erklang es in den Metrosprechern, bevor wir uns aufs Prager Nachtleben stürzten. Nach langem Suchen fanden wir auch eine Cocktailbar mit heimatlichem Flair und sexy Obern. Die Joebar, hier verbrachten wir bei ein paar Margaritas den ersten Abend in Prag. Dieser Abend endete in unserem Partyraum 308. Hier wurde noch bis spät in die Nacht mit Chips, Cola, Martini und seltsamen „Tanze Samba mit mir“- Songs die Ankunft gefeiert. Leider mussten wir um 2.oo Uhr feststellen, dass Frau M. im Laufe dieser Woche wohl ein paar Schlafwandelnde Anfälle bekommen würde. Gott stehe uns bei!“











Dienstagmorgen begann um halb sieben und wurde mit einem weniger begeisternden Frühstück begonnen. Um 9.oo Uhr begaben wir uns mit unserem Stadtführer Karrel mit Hilfe der Metro nach Prag um uns bis 12 ein wenig der Kultur der Prager Innenstadt zu widmen. Am Ende der Führung wurden wir an der Karlsbrücke stehen gelassen und dürften uns als erstes mit der Such zurück zum Wenzelplatz begnügen. Zeit für Mittagsschnabuleien im Restaurant zum goldenen M! In Prag konnten wir tun und lassen was wir wollten, wobei die männlichen Gruppen sehr oft den Satz „Want you buy some chicks?“ zu hören bekamen. Am Frühabend gab es Trauerstimmung im Zimmer 608, das der Jacky 597 Koronas kostete, was nicht wirklich billig ist. Frau M. vergnügte sich in der Zwischenzeit damit schlafende Klassenkameraden auf Film festzuhalten.
Wieder um 19.oo Uhr zurück in der Pragerinnenstadt: Eine unglaublich gemütliche und wohlschmeckende Pizzeria besucht und danach wieder die Joebar unsicher gemacht. An diesem hübschen Ort gab es an diesem Tag eine Karaocke Party, doch die Idee die Prager mit unserem schlechten Gesang zu belästigen, wurde durch die Unentschlossenheit der Weiber zerstört. Die eine Hälfte der Klasse fand sich gegen 12.oo Uhr wieder in Opatov ein, während der Rest sich die Diskos vornahm.
Wobei der Diskobesuch für einen Mitschüler etwas unglücklich endete. Denn er wurde einfach in der Toilette der Diskothek vergessen!
Doch auch dieser arme Tropf fand um 5.oo Uhr wieder zurück nach Opatov!

Mittwochmorgen begann mit der Begegnung der Alkoholleichen des Vorabends am Frühstückstisch. Um 9.oo Uhr, nach einer Diskussion, ob der liebe am Vorabend vergessene Diskobesucher nun seinen Rausch ausschlafen, oder mitkommen musste beendet worden war, fuhren wir geschlossen zu Prager Burg.
Hier gab es für alle Fotoshooter massig viel zu tun und der Ausblick aus der Prager Burg war einfach gigantisch. Ende der Führung war am goldenen Gässchen. Von hier aus trennten sich die Wege der Grüppchen. Viele wanderten Heim, um sich den kopf frei zu schlafen und andere besuchten noch ein paar hochkulturelle Sehenswürdigkeiten. Den Bücherbrunnen in der Landesbibliothek, den Petrin und natürlich die deutsche Botschaft. Hier hätten wir schon fast um Asyl gebeten, wenn uns der Hunger nicht in die nächste Pizzeria getrieben hätte.
Zurück im Hotel standen wieder mal Einkäufe auf dem Tagesplan und wir Frauen wurden belehrt, dass man auch Männer zum Nagelfeielen einkaufen schicken kann, nicht wahr Herr O.? Nachdem man sich in der Lobby ein Fußballspiel rein gezogen hatte, begann die so genannte „Gang-Party“. Klassenkollegen rannten in BHs und Sonnenbrillen, mit angeschminkten Bartwuchs über den Gang und verkauften sich als tschechische Edelnutten. Diese Nacht endete in einer grandiosen Leistung, nämlich derer in ein Zimmer sehr kleiner Größe 33 Personen zu stecken und sogar das bravste Mädchen der Klasse zu ihrem ersten Schluck Congnack zu überreden.


Donnerstagmorgen startete mit dem alltäglichen 7.oo Uhr Ritual. Um 9.oo Uhr gab es eine weniger pünktliche Abfahrt nach Theresienstadt. Hier gab es eine Besichtigung der großen und kleinen Festung des Gefängnisses der Gestapo, einen Besuch eines Museums im Judenviertel und um 13.15 Uhr einen Abstecher zum Fiji- Markt. Die Männer richteten sich mit Waffen ein und die besonders coolen Mädchen kauften sich im Kaufrausch gleich mehrere gefälschte Guccigürtel. Um 19.oo Uhr gab es ein tschechisches Studienfahrtsausklangssessen mit der Lehrerschaft und dieses Essen war pünktlicher als man sich es denken kann. Diese Nacht sollte nun eine lange Nacht der Pragertouris werden. Um 22.3o Uhr begab man sich in die größte Diskothek m Mittelmeerraum, wobei sich die Frage auftat warum Mittelmeerraum? Schließlich hatte jedenfalls eine Mitschülerin ihren 18 Geburtstag, der gebührend in der 80er Jahre Hitlounge mit Unterstützung des Religionslehrers gefeiert wurde.
Auch an diesem Diskoabend gab es wieder einen armen Tropf, der diesmal zwar nicht vergessen wurde, dessen Hose aber einen Abflug machte. Seine Hose bekam einfach keine Lust mehr, während seiner tanzenden epileptischen Anfälle und riss mitten im Schritt. Alle Alkoholleichen (das Bier kostete in der Diskothek umgerechnet 30 Cent) begeben sich gegen 4.oo oder 5.oo Uhr mit dem Taxi nach hause, manche jedoch taten noch einen kleinen Abstecher in unseren geheiligten Mc Donalds und legten mit weniger bekannten Pennern im Rauschzustand eine flotte Sohle aufs Parkett. Im Hotel beschloss man sich, dass eine Stunde schlaf nicht sehr vorteilhaft wäre und die Nacht wurde zum Tag erklärt. Nach großen Duschaktionen um halb sechs Uhr morgens waren alle Schüler wieder mehr oder weniger bei sich.

Freitagmorgen Frühstück um 7.oo Uhr. Die verschlafene Hälfte wurde von den noch kein Auge zubekommenen übernächtigten wach gehalten. Um 8.o Uhr begab man sich dann mit neuen Eindrücken zurück in Richtung Heimat. Diese Busfahrt verlief sehr ruhig, da man den Schlaf der letzten fünf Tage schon mal begann nachzuholen.
Um 16.30 Uhr hatte die 12/1 wieder heimatlichen Boden unter den Füßen und geschlossen begab man sich daheim angekommen in das so sehr vermisste Bettchen.

Unsere Studienfahrt war ein voller Erfolg! Zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb der Klasse wurden gefestigt, einige neu geknüpft und Streitereien wurden endgültig beiseite geschoben.
Jetzt gibt es für uns nur noch eine Hürde zu nehmen: das Abi!
Aber die 12/1 wird auch diese Herausforderungen wieder mit Bravour meistern!

Vom Lesen



„Lesen ist nicht nur, Geschriebenes mit den Augen anzusehen, Worte die nebeneinander stehen zu betrachten,Geschriebenes geistig wahrzunehmen, in sein Denken einzufügen, Worte zur Phantasie werden zu lassen.Lesen ist zuzulassen, dem geschriebenen Wort Leben zu geben.“
Ein Zitat von Josef Anton Duffner, der uns eindrucksvoll beweist, dass lesen etwas wunderbares ist. Die Fähigkeit lesen zu können allein scheint schon eine Gabe zu sein, die wir zu schätzen wissen müssten, doch wirft sich die Frage auf, warum heutzutage die Menschen, dass Vergnügen am Lesen verlernt haben?


Wenn wir einmal zurückblicken in alte Zeiten werden wir überrascht feststellen, dass lesen eine Fähigkeit war, die nur den Reichen, den gesellschaftlich höhergestellten Personen zugänglich war. Nur diese Menschen, die von einer höheren Stellung waren konnten sich das Wissen aus Büchern verschaffen. Es war ein Privileg ein Buch zu besitzen und zu verstehen, was in ihm stand.
Das Buch hatte einen enormen Wert. Es wurde behandelt wie ein kleiner gut gehüteter Schatz, der zwar keinen materiellen, dafür aber einen geistigen Wert hatte.

Zurück in die Gegenwart. Mindestens 80 Prozent der Bevölkerung kann lesen und schreiben. Heute ist diese Fähigkeit nicht mehr nur den Reichen vorbehalten, auch Normalsterbliche lernen schon von klein auf den Umgang mit dem geschriebenen Wort. Das Privileg ein Buch lesen zu können ist kein Privileg mehr, sondern fast jedem Menschen zugänglich.
Heute gibt es unzählige Bücher. Im Gegensatz zu damals ersteht man heute ein Buch in einem Wert von ca. zehn Euro, damals undenkbar.
Das Buch hat an seinem Wert verloren. Jeder kann sich ein Buch leisten und jeder kann versuchen seinen Inhalt zu verstehen. Das Buch wird nicht mehr gepflegt und gehütet. Es wird in Jugendzimmern auf dem Boden verstreut, es werden Textpassagen einfach so durchgestrichen, oder ganze Landschaften mit Textmarker markiert, es soll auch vorkommen das Menschen Bücher einfach in den Müll verfrachten, wenn das neue Ikearegal keinen reichhaltigen Platz mehr verspricht.

Und was bleibt unserem Buch übrig? Es muss sich fügen, oder versuchen sich dem Leser gegenüber zu bewähren. Das Buch muss sich alle Mühe geben, seinem Leser den Beweis zu geben, dass es Sinn macht weiter zu lesen und nicht in den Fersehalltag zurück zu flüchten. Bücher werden nicht mehr geschrieben um aufzuwecken, aufzuklären oder Wissen über Generationen zu vermitteln, heute gilt das Buch als Zeitvertreib, als Unterhaltungsmedium.

Doch wäre all das noch zu ertragen, wenn das Buch trotz alle dem als Unterhaltungsmedium weiter leben würde. Leider scheint in unserer Gesellschaft eine Generation heranzuwachsen, die dem Buch den endgültigen Tod prophezeit.
Die „Jamba“- Generation, Jugendliche die dem Fernsehkonsum unterliegen und die auch durch den kläglichen Versuch des Bildungssystems ,mit alten Schmöckern, deren Interesse an Büchern zu wecken, scheitern.
Es ist ein grundlegendes Problem verankert in unserer Gesellschaft. In einem Industrieland, wie Deutschland, werden die Kinder schon im Alter von 3 Jahren vor den Kasten gesetzt um sie über Jahre hinweg süchtig nach Konsum zu machen. Unserer Gesellschaft liegt weniger daran, die Jugend durch ein Fantasieanregendes Buch zu erziehen, als vielmehr daran, sie zu Konsumenten zu erziehen.

Der Bezug zum Buch geht in der Jugend vollkommen verloren. In der Schule werden nur schwer verständliche Bücher gelesen, die durch ihr langes überleben eher dazu dienen die Jugend vor dem Lesen abzuschrecken. Schüler freunden sich eben ungern mit Schillers Ständeproblemen, oder Frau Briests Langeweile an.
Von zuhause lernt man den Konsum, in der Schule werden die letzten Hoffnungen auf gute Bücher zerstört und am Schlimmsten ist das Vorurteil, dass Leseraten Streber wären.

Doch sagte schon Addison Joseph, dass Lesen für den Geist dass sei, was Gymnastik für den Körper ist.
Denn war es nicht das Buch, dass die Phantasie von so vielen berühmten Erfindern beflügelte sich in ihrem Kopf ihre genialen Ideen auszumalen. War es nicht das Buch, dass jungen Menschen half mit dem kennen lernen der Erwachsenenwelt fertig zu werden und war es nicht schlussendlich das Buch das uns früher in unseren wohlbehüteten Schlaf brachte. Kinder erträumten sich ihre gerade erst gelesenen Geschichten im Traum weiter, sie spinnten völlig neue Abenteuer in ihrer Phantasie.

Genau das ist es was uns ein Buch als seine Weisheit vermittelte. Eine Welt die man nur in den Büchern und in keinem anderen neuem hoch technologischen Medium findet: Die Phantasie. Das erdichten von bunten Wiesen, aufregenden Bildern, erschreckenden Gefühlen und wohlig warmen Weisheiten.
Das Buch lässt uns die Freiheit uns selbst ein Bild zu machen, uns in Kritik zu üben und uns vielleicht sogar ein wenig erfahrener werden zu lassen.

Aus diesen Gründen sollten wir versuchen dem Buch eine zweite Chance zu geben und es in unserer modernisierte Welt zurück zu holen, denn: „Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.“ Aldous Huxley