Montag, März 13, 2006

Die einsamen Tränen



Es ist unglaublich ruhig in diesem Zimmer. Das einzige leise vernehmbare Geräusch sind die Regentropfen, die wie kleine klopfende Kugeln gegen das Fenster schlagen.
Draußen ist es Nacht. Der Sternenhimmel hat schon sein weites Feld über das Firmament gelegt und das natürliche Licht des Mondes erhellt, die verlassenen Straßen der Nacht.
Diese unsagbare Ruhe lässt sie einfach nicht los. Denn diese Ruhe lässt sie alleine mit ihren Gedanken. Mit ihren Gedanken an ihn!
Seit er ihr Herz so unachtsam behandelt hatte, konnte sie die Einsamkeit nicht mehr ertragen. Sie versuchte sich in die Gesellschaft zu flüchten, um nicht alleine zu sein. Alle ihre Erinnerungen würden sie sonst einholen.
Doch die Gesellschaft war nur ein Vorwand, sie konnte ihn nie wirklich vergessen, sie belog sich nur selbst. Doch jetzt war sie allein und musste sich ihrer Angst vor dem Allein sein stellen.
Ihre Ängste an ihn denken zu müssen erwahrheiteten sich. Tausende kleine Bilder durchfluteten ihren kopf, Gesprächsfetzen aus dem letzten Streit und die Ungewissheit wann dieses sinnlose Herumgrübeln endlich vorbei sei würde.
Ihre Gedanken vermischten sich zu einem Brei aus Worten, Bildern und Gefühlen. Ihr Kopf hätte platzen können vor lauter Informationen und am liebsten hätte sie einen rießen Schrei losgelassen um diesem Chaos ihrer Gedanken ein Ende zu setzten.
Doch es brachte alles nichts bis sich das gedankliche Chaos lichtete und ein einziges Bild und ein einziger Satz in ihrem Kopf zu leuchten begannen.
Ein wunderschönes Bild und ein im Herzen stechender Satz….“Leb wohl!“
Eine Träne verließ ihre Wange und zersprang an ihrer Hand in kleine Wassertropfen.
Sie erblickte den Sternenhimmel und wie es auch Millionen von Sternen zu sehen gab, so verließen Millionen von Tränen jetzt ihre Wangen.
Ein Meer von Gefühlen entzog sie der Realität. Sie fühlte sich so allein und so einsam, als ein kleiner Mondstrahl ihre Wanduhr erblickte.
Die Zeit war wie im Fluge verannt und sie entsann sich nicht alleine zu sein.
Ein letzten Schniefen und eine letzte Träne verwischt und ein Lächeln trat auf ihre Lippen, als sei niemals ein Mann zu nah an ihr Herz getreten.
Es gab Menschen die auf sie warteten, die sie brauchten. Die ihre Anwesenheit schätzen und denen sie ihr Lächeln schenken wollte. Sie wusste das sie Menschen kannte, die sie auffangen würde, wenn ihre Flügel einmal nicht mehr zum fliegen reichen würden.
Menschen die ihr Versprechen sie niemals allein zu lassen halten würden.
Es war ihr eiskalt klar geworden, dass es einen Riss in ihrem Herzen gab und das ihr Vertrauen zerbrochen war. Doch sie wusste das Freunde ihr wieder auf helfen würden und mit all ihre naiven Hoffnung gab sie den Glauben niemals auf, dass irgendwann ein Herz das ihre finden und ihre schmerzhaften Narben im Herzen sehen und sie heilen würde.
Sie begann zu Lächeln, las sie diese wundervolle Wärme, des geborgenen Gefühls verspürte.

Sie würde es nicht zulassen jemals wieder allein gelassen zu werden, denn sie war ein starkes Mädchen, dessen Tränen allein geweint wurden., doch dessen Lächeln einen jeden erfreuen sollte. Sie hatte etwas wichtiges gelernt: „Ich kann niemanden zwingen mich zu lieben, aber ich kann alles dafür tun, ein Mensch zu sein, den man lieben kann.“

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