Sonntag, Mai 07, 2006

Der Taxifahrer

Ich lief durch die Unterführung, las ich plötzlich hinter mir dieses seltsame Geräusch vernahm. Mir war, als würde jemand hinter mir laufen. Ich wollte mich nicht umdrehen, da in mir die Angst aufstieg, während ich hörte wie die Schritte immer näher kamen. Die Schritte wurden immer lauter und um mich herum, war alles dunkel und kalt. Die Unterführung war wie ein Tunnel mit einem einzigen Weg hindurch. Wohin hätte ich fliehen sollen? Die kalte zirkulierende Luft schnitt sich in meine Kehle, während ich mich auf die Schritte hinter mir konzentrierte.

Plötzlich wurden die Schritte dunkler, lauter und... und schneller! Was auch immer da hinter mir vor sich ging, es bewegte sich nun rennend auf mich zu. Jetzt bekam ich es wirklich mit der Angst zu tun. Wer um alles in der Welt geht um diese Stunde, mitten in der Nacht, noch durch dieses Unterführung? Und warum fängt dieser Mensch an zu rennen , sobald er mich erkennt?

Der Abstand der Person hinter mir und mir selbst begann sich stetig aufzulösen. Es war als ob er mit jedem Schritt eine größere Distanz überwunden hätte und als ob jeder Schritt von der Person größer werden würde, nur um mir schneller näher zu kommen.

Nun fing auch ich an meine Schritte größer und in schnelleren Abständen zu setzten. Ich wollte nicht das dieser Mensch mich einholte. Ich sah schon das Ende der Unterführung das einfallende Licht der oben folgenden Straße. Dort oben waren sicher Menschen, ich erwägte dort oben Sicherheit vor meinem Verfolger.

Plötzlich ein ohrenbetäubender Knall! Es war wie ein Pistolenschuss, der sich durch mein Mark und Bein setzte. Es war wie ein elektrischer Stromschlag der meinen ganzen Köper zum Stillstand brachte.

Ich konnte nicht mehr gehen, mitten in der Bewegung war ich stehen geblieben, ohne zu wissen warum. Ich wollte rennen, wollte weg von diesem unheimlichen Ort, doch ich konnte mich nicht rühren! Langsam wurden meine Ohren wieder klar. Doch was war das? Ich vernahm nichts mehr?

Alles war plötzlich totenstill? Kein Geräusch der überliegenden Straße, kein Getummel der Leute am Ende der Unterführung und nicht einmal …ja, keine Schritte mehr hinter mir?

Was war geschehen? Erst diese Schritte, die mich zu verfolgen schienen, dann ein Schuss und alles ruhig?

Mein Körper begann zu verstehen und es wurde kalt? Ich verspürte wie mein Atem eisig kalt aus meinen Lippen entwich. Meine Angst nagelete mich an den Boden, doch meine Neugier konnte meinen Schock besiegen und ich drehte meinen Kopf langsam hinter mich. Es war wie in Trance, wie in Zeitlupe, als sich meine Augen nach dem hinter mir liegenden Ort umwanden.

Dunkelheit und ein fahles einleuchtendes Licht des Anfangs der Unterführung.

Doch wo war alles, was war geschehen? Ich sah …. Nichts?

Nichts, kein Mensch , niemand, nicht einmal ein Tier oder eine im Wind herumwedelte Tüte? Gar nichts? Die Unterführung war leer, einfach leer?

Ich hörte meinen Atem durch die Unterführung hallen, als ich voller Panik auf die Straße flüchtete. Meine Füße schienen zu schweben, als ich die Treppen der Unterführung hinauf stieß.

Die Straße, Laternen , Autos, Menschen. Alles war wie wenn nichts geschehen wäre. Es waren Partywütige Teenager unterwegs, Päarchen küssten sich im Mondschein, Autos veranstalteten Rennspielchen und ich stand mitten über der Unterführung und Verstand nichts mehr! Was war geschehen, wo waren die seltsamen Schritte hinter mir hergekommen und vor allem wo waren sie geblieben?

Ich wusste nicht was passiert war, doch es war mir unwichtig. Das einzige was ich nun wollte war mich aufzulösen in der Masse der Menschen hier in der Innenstadt, weg von meinem Verfolger. Weg aus diesem Alptraum. Ich stieg in das nächste Taxi, dass vorbei fuhr und ließ mich zu der von mir geheißenen Straße fahren. Doch in all meiner Aufregung bemerkte ich das helmische Lächeln und das Funkeln der Augen des Taxifahrers vor mich nicht!....

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