Samstag, Mai 06, 2006

Unser Pragerfrühling




Seit 12 Jahren lassen wir die Lehrer nun auf unserer Nase herumtanzen und erlauben es ihnen uns mit ihrem sinnlosem Frage- Antwort- Spiel zu ärgern.
Doch jetzt ist die Zeit gekommen zurückzuschlagen, denn jetzt kommt unsere Studienfahrt!

Es sollte eine ruhige, besinnliche und kulturelle Reise nach Prag werden, wäre da nicht die 12/1 gewesen.

Montagmorgen 7.oo Uhr sollte es zügig losgehen. Nachdem das Kofferproblem gelöst war und alle Mitschüler auf ihre Plätze verfrachtet wurden, konnte es endlich losgehen. Eine Busfahrt, die ist lustig eine Busfahrt, die ist schön! Nach diesem Moto wurden lautstark von einigen Mitschülern alte Wolle Hits angestimmt und der Asphalt wurde von unserem Busfahrer Milan zum kochen gebracht. Nach etlichen Rastpausen, unter anderem an ländlich idyllischen Hotels und dem ein oder anderem Schlecker und nach einem guten Rutsch über die Grenze kamen wir um 16.oo Uhr in Prag, genauer in der Luxusgegend Opatov, am Hotel Opatov an. Die Schüler staunten nicht schlecht, als sie die unglaublich luxuriöse Hotelanlage sahen. Wenn man mal von den Begrüßungsspinnen in der Lobby absieht! Nachdem wir im Bus noch ein paar illegale Geldumtauschgeschäfte getätigt hatten, wurden wir in ein Zimmerbelegchaos gestürzt. Keiner wusste so recht wie die Zimmer aufgeteilt waren, niemand wusste wohin mit den Koffern und unsere Frau Schöllhammer war auch nicht aufzufinden. Doch wir wären nicht die 12/1 wenn wir uns nicht zu helfen gewusst hätten. Nach geschlagenen 30 min. hatten wir die Ehre unsere Zimmer in Beschlag zu nehmen. Doch bevor wir nach dem erste bestaunen der Zimmer, die ersten Selbstmord versuche tätigen konnten mussten wir noch schnell eine Inventarliste ausfüllen, dass wir ja nichts von der exquisiten Einrichtung mitnehmen konnten.
Der Tag war bis hier her schon aufregend genug, doch da sollte noch einiges auf uns zu kommen: Erst einmal gab es da dieses einkaufen in komisches tschechisches Markt. Wo jedoch Positiverweise ein Wodka umgerechnet sechs Euro kostete.
Um halb sieben ging es dann unter Anleitung der Klassenlehrerin in die Prager Innenstadt. „ Prìsti Stánice Prag!“ erklang es in den Metrosprechern, bevor wir uns aufs Prager Nachtleben stürzten. Nach langem Suchen fanden wir auch eine Cocktailbar mit heimatlichem Flair und sexy Obern. Die Joebar, hier verbrachten wir bei ein paar Margaritas den ersten Abend in Prag. Dieser Abend endete in unserem Partyraum 308. Hier wurde noch bis spät in die Nacht mit Chips, Cola, Martini und seltsamen „Tanze Samba mit mir“- Songs die Ankunft gefeiert. Leider mussten wir um 2.oo Uhr feststellen, dass Frau M. im Laufe dieser Woche wohl ein paar Schlafwandelnde Anfälle bekommen würde. Gott stehe uns bei!“











Dienstagmorgen begann um halb sieben und wurde mit einem weniger begeisternden Frühstück begonnen. Um 9.oo Uhr begaben wir uns mit unserem Stadtführer Karrel mit Hilfe der Metro nach Prag um uns bis 12 ein wenig der Kultur der Prager Innenstadt zu widmen. Am Ende der Führung wurden wir an der Karlsbrücke stehen gelassen und dürften uns als erstes mit der Such zurück zum Wenzelplatz begnügen. Zeit für Mittagsschnabuleien im Restaurant zum goldenen M! In Prag konnten wir tun und lassen was wir wollten, wobei die männlichen Gruppen sehr oft den Satz „Want you buy some chicks?“ zu hören bekamen. Am Frühabend gab es Trauerstimmung im Zimmer 608, das der Jacky 597 Koronas kostete, was nicht wirklich billig ist. Frau M. vergnügte sich in der Zwischenzeit damit schlafende Klassenkameraden auf Film festzuhalten.
Wieder um 19.oo Uhr zurück in der Pragerinnenstadt: Eine unglaublich gemütliche und wohlschmeckende Pizzeria besucht und danach wieder die Joebar unsicher gemacht. An diesem hübschen Ort gab es an diesem Tag eine Karaocke Party, doch die Idee die Prager mit unserem schlechten Gesang zu belästigen, wurde durch die Unentschlossenheit der Weiber zerstört. Die eine Hälfte der Klasse fand sich gegen 12.oo Uhr wieder in Opatov ein, während der Rest sich die Diskos vornahm.
Wobei der Diskobesuch für einen Mitschüler etwas unglücklich endete. Denn er wurde einfach in der Toilette der Diskothek vergessen!
Doch auch dieser arme Tropf fand um 5.oo Uhr wieder zurück nach Opatov!

Mittwochmorgen begann mit der Begegnung der Alkoholleichen des Vorabends am Frühstückstisch. Um 9.oo Uhr, nach einer Diskussion, ob der liebe am Vorabend vergessene Diskobesucher nun seinen Rausch ausschlafen, oder mitkommen musste beendet worden war, fuhren wir geschlossen zu Prager Burg.
Hier gab es für alle Fotoshooter massig viel zu tun und der Ausblick aus der Prager Burg war einfach gigantisch. Ende der Führung war am goldenen Gässchen. Von hier aus trennten sich die Wege der Grüppchen. Viele wanderten Heim, um sich den kopf frei zu schlafen und andere besuchten noch ein paar hochkulturelle Sehenswürdigkeiten. Den Bücherbrunnen in der Landesbibliothek, den Petrin und natürlich die deutsche Botschaft. Hier hätten wir schon fast um Asyl gebeten, wenn uns der Hunger nicht in die nächste Pizzeria getrieben hätte.
Zurück im Hotel standen wieder mal Einkäufe auf dem Tagesplan und wir Frauen wurden belehrt, dass man auch Männer zum Nagelfeielen einkaufen schicken kann, nicht wahr Herr O.? Nachdem man sich in der Lobby ein Fußballspiel rein gezogen hatte, begann die so genannte „Gang-Party“. Klassenkollegen rannten in BHs und Sonnenbrillen, mit angeschminkten Bartwuchs über den Gang und verkauften sich als tschechische Edelnutten. Diese Nacht endete in einer grandiosen Leistung, nämlich derer in ein Zimmer sehr kleiner Größe 33 Personen zu stecken und sogar das bravste Mädchen der Klasse zu ihrem ersten Schluck Congnack zu überreden.


Donnerstagmorgen startete mit dem alltäglichen 7.oo Uhr Ritual. Um 9.oo Uhr gab es eine weniger pünktliche Abfahrt nach Theresienstadt. Hier gab es eine Besichtigung der großen und kleinen Festung des Gefängnisses der Gestapo, einen Besuch eines Museums im Judenviertel und um 13.15 Uhr einen Abstecher zum Fiji- Markt. Die Männer richteten sich mit Waffen ein und die besonders coolen Mädchen kauften sich im Kaufrausch gleich mehrere gefälschte Guccigürtel. Um 19.oo Uhr gab es ein tschechisches Studienfahrtsausklangssessen mit der Lehrerschaft und dieses Essen war pünktlicher als man sich es denken kann. Diese Nacht sollte nun eine lange Nacht der Pragertouris werden. Um 22.3o Uhr begab man sich in die größte Diskothek m Mittelmeerraum, wobei sich die Frage auftat warum Mittelmeerraum? Schließlich hatte jedenfalls eine Mitschülerin ihren 18 Geburtstag, der gebührend in der 80er Jahre Hitlounge mit Unterstützung des Religionslehrers gefeiert wurde.
Auch an diesem Diskoabend gab es wieder einen armen Tropf, der diesmal zwar nicht vergessen wurde, dessen Hose aber einen Abflug machte. Seine Hose bekam einfach keine Lust mehr, während seiner tanzenden epileptischen Anfälle und riss mitten im Schritt. Alle Alkoholleichen (das Bier kostete in der Diskothek umgerechnet 30 Cent) begeben sich gegen 4.oo oder 5.oo Uhr mit dem Taxi nach hause, manche jedoch taten noch einen kleinen Abstecher in unseren geheiligten Mc Donalds und legten mit weniger bekannten Pennern im Rauschzustand eine flotte Sohle aufs Parkett. Im Hotel beschloss man sich, dass eine Stunde schlaf nicht sehr vorteilhaft wäre und die Nacht wurde zum Tag erklärt. Nach großen Duschaktionen um halb sechs Uhr morgens waren alle Schüler wieder mehr oder weniger bei sich.

Freitagmorgen Frühstück um 7.oo Uhr. Die verschlafene Hälfte wurde von den noch kein Auge zubekommenen übernächtigten wach gehalten. Um 8.o Uhr begab man sich dann mit neuen Eindrücken zurück in Richtung Heimat. Diese Busfahrt verlief sehr ruhig, da man den Schlaf der letzten fünf Tage schon mal begann nachzuholen.
Um 16.30 Uhr hatte die 12/1 wieder heimatlichen Boden unter den Füßen und geschlossen begab man sich daheim angekommen in das so sehr vermisste Bettchen.

Unsere Studienfahrt war ein voller Erfolg! Zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb der Klasse wurden gefestigt, einige neu geknüpft und Streitereien wurden endgültig beiseite geschoben.
Jetzt gibt es für uns nur noch eine Hürde zu nehmen: das Abi!
Aber die 12/1 wird auch diese Herausforderungen wieder mit Bravour meistern!

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